Tastschachtel

In diesem Spiel koordiniert das Kind Gesehenes in den fühlenden Bereich. Das Kind lernt dabei genauer „hinzufühlen“ und schärft die Sinne für Formen und Formenreichtum in der Natur. Natur wird begriffen.

Zunächst muss die nötige Anzahl an Tastschachteln hergestellt werden. Am besten eignen sich dazu Schuhkartons. Nachdem die Schachteln (siehe Skizze weiter unten) hergestellt sind werden gesammelte Naturmaterialien hinein gegeben. Durch die Öffnung ertasten die Kinder um was es sich handelt.

Inhaltsverzeichnis

Ausführliche Anleitung

Hintergrund und Ziele: In diesem Spiel koordiniert das Kind Gesehenes in den fühlenden Bereich. Das Kind lernt dabei genauer „hinzufühlen“ und schärft die Sinne für Formen und Formenreichtum in der Natur. Natur wird begriffen.

Material/Zubehör: Je nach Ausgestaltung und Gruppenstärke ein oder mehrere Schuhkartons, Füllung für die Kartons, hauptsächlich Naturmaterialien (können von früheren Ausflügen mitgebracht werden). Ein Stückchen Stoff, Küchenpapier oder Zeitung.

Das Davor: Die Kartons werden mit den Kindern präpariert, die Naturmaterialien wurden oder werden für dieses Spiel gesammelt.

Das Danach: Die Nachbereitung liegt im Spiel selbst. Das heisst, die Kinder diskutieren über das Erlebnis, über einzelne Vorkommnisse. Man kann die Naturmaterialien wieder zurückbringen oder darüber reden, woher diese stammen.

Die Gefahren: keine speziellen – vielleicht erschrickt sich das eine oder andere Kind wenn es auf ungewohntes stößt. Fast jedes Kind wird zunächst wieder zurück zucken und das Tasten zunächst als erschreckend oder überraschend empfinden.

Vorstellbar ist folgendes: Jeweils 2 oder 3 Kinder stellen eine Schachtel her und befüllen diese. Wenn die Schachteln fertig sind und befüllt sind, gehen die Kinder reihum an andere Schachteln und fühlen.

Nehmen wir an, Sie haben 2er-Gruppen gebildet, dann geht das eine Kind auf Wanderschaft zu den anderen Schachteln und versucht dort zu erfühlen, was drin ist. Während dieser Zeit ist das andere Kind bei der Schachtel und empfängt auch Besuch der anderen Gruppen und ist beim fühlen und erraten behilflich. Ist das erste Kind mit der Runde fertig, macht das zweite Kind die Runde.

Die Herstellung der Tastschachtel

Tastschachtel

In dem Schuhkarton wird auf der Längsseite ein Loch geschnitten, dieses kann rund oder rechteckig sein. Es muss so gross sein, dass man mit der Hand bequem reinkommt. Dann wird dieses Loch mit einem Tuch oder Zeitungspapier blickdicht zugeklebt so dass so was wie ein Vorhang entsteht. Fertig wäre die minimale Tastschachtel.

Man kann diese Tastschachtel dekorativ und aufwendiger gestalten, indem man diese außen zum Beispiel mit buntem Laub beklebt oder bemalt. (z.B.: Blumenwiese, Bienen, Bäume, …)

Ist die Tastschachtel von den Kindern fertig gestellt, so legt man verschiedene Naturmaterialien hinein. Man kann ein Stück hinein geben oder zum Beispiel 3-5 Teile. Am Anfang ist eines ausreichend. Sind die Kinder erfahrener, so können mehrere unterschiedliche Teile die Spannung erhöhen.  Es kann sich darunter auch ein anderes Teil als Naturmaterial darunter befinden, zum Beispiel ein Flaschenkorken, Buntstift, Radiergummi oder ähnliches.

Diese Naturmaterialien können aus früheren Ausflügen oder aus dem Garten stammen, oder werden frisch gesammelt.

Beispielinhalte

Kastanien, Fichtenzapfen, Vogelbeeren (als Dolde), charakteristische Rinde, Blätter, Zweigstückchen, Moos, Flaschenkorken, Buntstift, oberer Teil eines Schilfwedels, Feder, Stein, Ahornsamen (Nasenzwicker), stark pelziges Blatt, Eierschalen und der gleichen.

Zusätzlich: Das zurückbringen der Naturmaterialien

Wurden die Naturmaterialien mit den Kindern gesammelt kann man diese auch wieder dorthin zu bringen wo sie hin gehören. Kastanie unter Kastanienbaum, Tannenzapfen (im Grunde sind es meistens Fichtenzapfen) unter einen Nadelbaum. Dieses Zurückbringspiel ist sehr lebendig und die Kinder müssen die Pflanzenteile (oder z.B. Federn) zuordnen, woher es kommen könnte und müssen sich Gedanken über den Naturraum machen.

Tipp zum Schluss

Ideal ist dieses Spiel auch für ein Kindergartenfest. Die Besucher zahlen 50 Cent für das fühlen. Haben sie alles richtig ertastet, so bekommen diese eine Kleinigkeit, einen Mohrenkopf, einen Gutschein für einen Kaffee oder ähnliches.

Gem. Verein zur Natur- und Umweltbildung e.V. / Das Spiel kann zu internen Zwecken frei kopiert und weitergegeben werden. Es wird keine Haftung, insbesondere für Personen- oder Sachschäden bei der Ausführung der Spiele übernommen. Urheberrecht: Roland Engert