Baumstamm erobern

Dieses Spiel bewegt sich um die Themen: Bewegung in der Natur; Vertrauen in der Gruppe; Beobachtungsgabe; Bäume näher kennen lernen.

Einen Baumstamm kann man auf verschiedene Arten erobern. Ein altbekannte Version erfordert besonders viel Geschick.

Die Kinder stellen sich in einer Reihe nebeneinander auf den gefällten Baum. Dann versucht der erste an das andere Ende der Reihe zu kommen ohne den Baumstamm zu verlassen. Das ist ein kniffliges Gleichgewichtsspiel und alle müssen zusammen halten um oben zu bleiben.

Inhaltsverzeichnis

Wir erobern einen Baumstamm

Hintergrund und Ziele: Bewegung in der Natur; Vertrauen in der Gruppe; Beobachtungsgabe; Gleichgewichtssinn trainieren, Bäume näher kennen lernen.

Hinweis: Dieses Naturerfahrungsspiel ist einfach durchzuführen und kann auf jedem Kindergartenausflug ohne Aufwand integriert werden. Vermittelt werden können einige Kenntnisse über Bäume und Holz.

Material/Zubehör: keines

Das Davor: Evtl. sich vorher in der Umgebung kundig machen, wo ein gefällter Baum herumliegt, evtl. im Forstamt anrufen und nachfragen.

Die Gefahren: Die üblichen Gefahren, die bei einem Ausflug geschehen können.

Variationen um das balancieren

Alle Kinder stellen sich in einer Reihe nebeneinander auf den gefällten Baum. Dann versucht der erste an das andere Ende der Reihe zu kommen ohne den Baumstamm zu verlassen. Das ist ein kniffliges Gleichgewichtsspiel und ab und zu werden die Kinder herunterfallen. (Daher Vorsicht in der Auswahl wo der Baum liegt, nicht dass die Umgebung zu steinig oder sonstige unnötige Gefahren aufweist)

Wie Sie die genauen Regeln ausgestalten, wenn ein Kind oder die Reihe vom Baum herunterfällt, bleibt Ihnen überlassen. Entweder fängt das Kind wieder von vorne an, oder stellt sich an das Ende der Reihe. Im Endeffekt sollte jedes Kind einmal diese Reihe geschafft haben. Beim vorbeibalancieren kommt es auf die Hilfe der Anderen an und so wird das Miteinander trainiert.

Variante 1: Die Kinder balancieren auf dem Baum von einem Ende zum anderen. Man kann zur Schwierigkeitssteigerung die Hände in die Höhe recken oder auf den Rücken legen.

Variante 2: Zwei Kinder müssen aneinander vorbei balancieren, entweder helfen sie sich gegenseitig oder zum Beispiel mit den Händen auf dem Rücken.

Variante 3: Die Gruppe wird aufgeteilt und die zwei Gruppen versuchen aneinander vorbei balancieren.

Ergänzungen um den Baum herum

Ertasten, erahnen, erfühlen: Die Kinder können einen Baum der gleichen Art suchen, der noch nicht gefällt ist, am besten in etwa mit dem gleichen Umfang. Die Kinder sollen dann den Baum in seiner Größe betrachten, Größenvergleiche herstellen, berühren. Danach könnten sich die Kinder auf die Suche nach gleichen Bäumen in unterschiedlichen Größen machen. Dabei können Rinde und Blätter im wahrsten Sinne des Wortes begriffen werden.

Alter des Baumes: Das Alter des Baumes lässt sich durch Abzählen der Jahresringe bestimmen. Zu einem Jahr gehören immer 2 Ringe, ein dunkler und ein heller Ring. Der helle Ring steht für die Wachstumsperiode innerhalb eines Jahres, der dunkle für die inaktivere Zeit des Baumes.

Man kann das Alter an einem Baumstumpf abzählen, falls der gefällte Baum ungünstig zum zählen liegt. Wenn das Alter ermittelt ist kann man soviel Kinder im Alter zusammenstellen, wie alt der Baum ist (häufig ist der Baum älter als alle zusammen).

jahresringe

Eine weitere Schätzmöglichkeit um das Alter zu bestimmen: Man messe den Umfang des Baumes auf einer Höhe von etwa 1m bis 1,20m in Zentimeter und teile das Ergebnis durch 2,5. Das ist meistens schwierig vorzurechnen, man kann sich auch durch die Zahl 2 nähern da das Ergebnis sowieso nur ungefähr und je nach Baumart sehr ungenau sein kann. Eine Berechnung mit Tabelle zur genaueren Errechnung gibt es am Ende des Artikels.)

Die Kinder könnten sich noch ein Stück Rinde mitnehmen für das malen oder für die Tastschachtel.

Zum Schluss

Leider gibt es immer weniger gefällte Bäume, die in der ganzen Länge liegen bleiben. Meist werden diese gleich in genormte Längen zerteilt und an den nächsten Rand gebracht. Aber vielleicht ergibt sich doch eine Möglichkeit. Notfalls kann man das ganze auch mit ein paar kürzeren Stücken machen. Beim Forstamt nachfragen kann nicht schaden.

Eventuell entdeckt man bei dem Waldgang einen alten umgefallenen Baum, sogenanntes Totholz. Man kann Moose und Pflanzen entdecken die das Holz als Lebensgrundlage brauchen. Es lässt sich erfühlen wie sich morsches Holz anfühlt.  Viele Kleinlebewesen kann man bei Glück entdecken.

In einem natürlichen Wald gibt es etwa 20% Totholz. Dieser Anteil wird bei forstwirtschaftlichen Flächen bei Weitem nicht erreicht. Ein natürlicher Wald hat auch kein Problem mit dem Borkenkäfer, denn er entwickelt natürliche Feinde gegen den Borkenkäfer. Nur bei forstwirtschaftlich genutzten Flächen tritt dieses Problem auf.

Untern stehende Tabelle ist ein differenzierter Weg um das Alter der Bäume zu bestimmen. In etwa 1,20m Höhe den Umfang ermitteln und mit dem Faktor multiplizieren. Jeder Baum wächst anders schnell, daher auch unterschiedliche Faktoren. Je langsamer ein Baum wächst, desto höher ist der Faktor.

Baumart Multiplikator – Faktor
Umfang in Zentimeter (Brusthöhe) mit Faktor multiplizieren
Eiche 0,8
Linde 0,8
Eibe 0,7
Föhre 0,7
Rosskastanie 0,7
Buche 0,6
Ahorn 0,6
Ulme 0,6
Tanne 0,6
Esche 0,5
Fichte 0,5
Lärche 0,5
Erle 0,5

Gem. Verein zur Natur- und Umweltbildung e.V. / Das Spiel kann zu internen Zwecken frei kopiert und weitergegeben werden. Es wird keine Haftung, insbesondere für Personen- oder Sachschäden bei der Ausführung der Spiele übernommen. Urheberrecht: Roland Engert