Tiere erkennen

Sich über Tiere, Eigenschaften, Nahrung, Lebensraum, Gedanken machen, Spiel mit Worten und dazu verbindende Gesten.

In diesem Spiel Tiere erkennen beschäftigt sich das Kind mit den Lebensgewohnheiten von Tieren. Am Ende des Spieles sollen die Kinder einiges über Tiere aus dem heimischen Naturraum erfahren haben.

Kurzfassung: Ein Kind bekommt eine Zeichnung von einem Tier auf den Rücken geheftet ohne dass das Kind sieht um welches Tier es sich handelt. Das Kind dreht sich mit dem Rücken zu den anderen Kindern, so dass diese die Zeichnung sehen. Dann dreht sich das Kind wieder herum (Zeichnung kann wieder abgenommen werden).

Die Aufgabe der anderen Kinder besteht darin, dem „Tier“Kind viele Hinweise zu geben, ohne das Tier beim Namen zu nennen oder die typische Tierstimme dazu nachzuahmen. Das „Tierkind“ muß erraten welches Tier gemeint ist. Das „Tier“Kind kann dabei Fragen an die Gruppe richten.

Inhaltsverzeichnis

Lange Version (Anmerkungen, Tipps, Anregungen)

Hintergrund und Ziele: Sich über Tiere, Eigenschaften, Nahrung, Lebensraum, Gedanken machen, Spiel mit Worten und dazu verbindende Gesten.

In diesem Spiel beschäftigt sich das Kind mit den Gewohnheiten von Tieren. Am Ende des Spieles sollen die Kinder einiges über Tiere aus dem heimischen Naturraum erfahren haben.

Material/Zubehör: Papier, Buntstifte

Fragen die kommen können: Keine bis eine ganze Menge. Die Fragen bewegen sich in der Regel aber im Bereich des Allgemeinwissens der Erwachsenen.

Das Davor: Das Davor bei diesem Spiel kann man sehr ausprägen und mit malen und zeichnen hervorragend verknüpfen.

Die Gefahren: keine speziellen

Spielsinn: Es geht darum, dass sich die Kinder mit Tieren, deren Umwelt und Lebensweise auseinander setzen.

Spielbeschreibung: Kurz beschrieben geht das Spiel so, dass ein Kind eine Zeichnung von einem Tier auf den Rücken geheftet bekommt, sich mit dem Rücken zu den Kindern dreht. Nach ein paar Sekunden dreht es sich wieder herum und die Aufgabe der anderen Kinder besteht darin, dem „Tier“Kind viele Hinweise zu geben, ohne das Tier beim Namen zu nennen, so dass das Kind dieses erraten kann.

Um dieses Spiel auszuführen braucht man Bilder von Tieren. Am besten fragt man die Kinder, was für Tiere sie kennen, spricht über diese Tiere, über Gewohnheiten, erarbeitet das zusammen. Ganz sicher wird Hund, Katze, Maus, Kanninchen, Vogel kommen. Das sollte weiter differenziert werden und auch durch Fisch / Wassertier ergänzt werden.

Nachdem die Tiere durchgesprochen wurden, malen die Kinder das Tier, so gut es geht. Es wird nötig sein, zu steuern, wer was malt, nicht dass 10 Katzen und eine Schlange herauskommt. Diese Bilder können zum Beispiel durch Nahrung (Karotte-Hase) ergänzt werden.

Wenn die Kinder das Bild fertig haben, stellt jedes Kind sein Tier vor. In der Gruppe wird das Wissen durch Diskussion erweitert.

Alleine dieser Teil des Spieles, Besprechung der Tiere, malen, Nachbesprechung nimmt den Hauptteil der Zeit ein.

In der nächsten Stufe des Spieles wird einem Kind ein Tier auf den Rücken geheftet oder so umgehängt, dass es auf dem Rücken hängt. Es dreht den anderen Kindern den Rücken zu, so dass diese es gut erkennen können. Wenn die Gruppe das Tier erkannt hat, dreht sich das Kind wieder herum. Es geht aber auch so dass sich das Tierkind herum dreht und die Gruppe ein Tier aus dem Stapel aussucht.

Die Kinder versuchen nun, ohne das Tier zu nennen, es mit Gesten und Umschreibungen zu beschreiben. Das „Tier“Kind kann dabei Fragen an die Gruppe richten.

Das Spiel kann moderiert werden. Das heißt der Projektleiter kann Fragen und Aufgaben an die Gruppe stellen, zum Beispiel: macht alle nach, wie das Tier sich bewegt; welche Nahrung frisst es; von welchen Tieren wird es gefressen, welche Hauptfarbe hat dieses Tier; wo lebt es.

Variation des Spieles: Frager und Antworter tauschen die Rollen

Das Kind sucht sich ein Tier aus dem gezeichneten Stapel aus, spielt es der Gruppe vor und beantwortet Fragen dazu. Die anderen Kinder müssen erraten, welches Tier gemeint ist. Der es erraten hat, darf als nächstes ein Tier vorspielen.

Zusatzspiel:

Fledermausspiel als Auflockerung.

Dazu stellen sich die Kinder im Kreis auf. Ein Kind ist eine Fledermaus, 2-3 Kinder spielen die Falter (Hauptnahrung vieler Fledermausarten). Dem Fledermauskind werden die Augen verbunden und stellt sich in die Kreismitte. Die Falterkinder stellen sich auch in den Kreis.

Jedesmal wenn das Fledermauskind „Fledermaus“ ruft, müssen die Falterkinder mit „hier“ oder „Falter“ antworten. Das Fledermauskind versucht die Falterkinder zu fangen. So lernen die Kinder etwas über das Ortungssystem und Nahrung der Fledermäuse kennen.

Am besten man einigt sich darauf dass keine Tiergeräusche nachgeahmt werden dürfen, zumindest nicht am Anfang. Das krähen eines Hahnes oder das quaken eines Frosches beendet das Spiel sofort. 

Vorschläge und Tipps zu Tieren:

Die Tiere sollten alle aus dem heimischen Bereich kommen, also keine Dinosaurier oder eine Giraffe.

Die Tiere sollten aus jedem Lebensraum kommen: Landtier, Wassertier, Vögel – Insekten, Amphibien.

(keine Angst, niemand muss Naturführer sein. Es geht darum, das Auge für heimische Tiere anzuregen, die Gedanken über Nahrung und Nahrungskette zu wecken. Das Spiel ist kein Biologieleistungskurs, sondern vermittelt lediglich in spielerischer Weise einige Grundlagen)

Schlange: zischeln, schlängeln, Maus-Insekten als Futter, liebt Sonne, lebt im Laub oder Höhlen, riecht mit der Zunge, Dämmerungs- und Nachtaktiv

Frosch: hüpft, braun und grün als Farbe, frisst Insekten, lebt im Wasser und an Land

Wasservogel: Ente, Schwan, Gans; schwimmt, fliegt, ernährt sich durch Wasserpflanzen und Schnecken, legt Eier, Federn, kann tauchen

Huhn: legt Eier, wird von Fuchs und Habicht gefressen, Nutztier, scharrt, frisst Insekten, Würmer, Körner.

Rabe, Krähe: Naturpolizei – beseitigt die Natur von Aas, Allesfresser, schwarz, lebt in Bäumen, plündert andere Vogelnester, gelehrig, gesellig (Krähe gesellig, Rabe eher nicht)

Taube: Wildtaube, Haus-Brieftaube, guter Orientierungssinn, kann ausdauernd fliegen, kann steil nach oben fliegen (mehr als jeder andere Vogel), Körner und Insekten als Futter

Eule: Nachtaktiv, frisst Mäuse, grosse Augen, hat große Augen

Ameise: fleissig, lebt in Gemeinschaft, Insekten –Bodengetier als Futter, Nestbau – Ober- und Unterirdisch lebend, Ameisenhaufen

Schmetterling: flattert von Blüte zu Blüte, einfarbig bis bunt, ernährt sich häufig von Nektar, Tag- und Nachtfalter, durchläuft verschiedene Stadien von Raupe zur „Puppe“, wird von Vögeln gefressen, manchmal ungeniessbar für Vögel und Fledermäuse,

Hase: Unterschied zwischen Hase und Kaninchen (Hase hat lange Ohren und ist grösser), schlägt Haken, hoppelt, steht aufrecht oder reckt sich in die Höhe um Weitsicht zu bekommen, duckt sich bei Gefahr, lebt in Erd- und Baumhöhlen, frisst Grünzeug –Kräuter, Rüben, Rinde, Baumtriebe und junge Bäumchen (Verbiss); Moos; Fuchs, grosse Raubvögel als Feinde (auch der Mensch ist Feind des Hasen);

Wildschwein: lebt im Rudel, kann gut schwimmen, stöbert in der Erde nach essbarem, riecht gut, Allesfresser, grunzt, suhlt sich (Reinigung und Schutz vor Insekten), hierzulande kaum natürliche Feinde;

Reh: eigentlich Damwild, Reh ist weiblich, Hirsch ist männlich, lebt in Rudeln, frisst Moos, Gräser, junge Triebe von Bäumen, frisst aufkommende Bäume an, (enorme Verbissschäden), ausgewachsenes Reh kaum natürliche Feinde, Fuchs und Hund gefährlich für Rehkitz, ebenso Landwirtschaft, macht weite Sprünge, ist vorsichtig

Biene: schwarz gelb, summt, besucht Blüten und sammelt Nektar, zeigt durch Bienentanz im Stock die Richtung und Entfernung von lohnenswerten Sammelbereichen an (wobei sich die Bienen auch manchmal täuschen und täuschen lassen), wehrt sich durch Stich (verliert Stachel und stirbt dann); alle Tiere zum Feind, die Honig mögen – vom Kleinnager bis zum Bär, Vögel. (der häufigste Feind sind Grabwespen und Milben,)

Maus: grau bis braun, frisst Insekten, Kleinlebewesen, Samen; hat viele Fressfeinde: z.B. Raubvogel (Eule…), Schlange, Raubfisch, gräbt Tunnel und Höhlen, schnuppert viel.

Regenwurm: Braun oder bläulich; kommt bei Regen aus den Erdlöchern, weil er sonst ertrinken würde; frisst abgestorbene Pflanzenteile und Bakterien (geht nicht an Lebendpflanzen, wie es manchmal irrtümlich angenommen wird), lockert den Boden, gräbt Erdröhren und führt dem Boden somit Sauerstoff zu; ist unerlässlich für gute Bodenqualität; hat viele Fressfeinde wie: Vögel, Maulwurf, Maus, auch Insekten, glitschig

Fuchs: genauer- Rotfuchs; gehört zur Familie Wildhund; Einzelgänger, rötlich; frisst: Kaninchen, Ratten, Kleinnager, in Notzeiten auch Amphibien und Schlangen, ernährt sich auch von Beeren und Früchten; lebt überall, vom Waldrand bis Stadtnähe; bewohnt einen Erdbau; natürliche Feinde: heute kaum mehr (Luchs, Wolf, Adler), Uhu erbeutet hin und wieder ein Jungtier.

Marienkäfer: den typischen Marienkäfer kennt fast jeder; Glückssymbol; es gibt auch gelbe Marienkäfer; Nützlich für den Menschen; frisst hauptsächlich Läuse und Spinnmilben; überwintert in Gruppen; Fressfeinde sind: andere Insekten, Mäuse; Vögel, Frösche, Eidechsen; Der Mensch ist der grösste Feind durch Verbauung von Lebensraum und Ausbringung von Giften, auf die Marienkäfer sehr empfindlich reagieren. Manche Arten sind stark gefährdet. Fliegt, Punkte,

Fledermaus: fliegendes Säugetier; Ultraschalljagd / Echoortung (ein hochkomplexes und wirksames System); hauptsächliche Beute – Insekten, hin und wieder (nur grössere Arten) Kleintiere wie Frösche und Fische, es gibt auch Arten, die Früchte fressen; schwarz oder dunkelbraun; lebt in Höhlen und dunklen Unterschlüpfen; in China ist die Fledermaus ein Glückssymbol;

Fisch: die Fischwelt ist vielfältig, vom Fisch, der am Grund lebt bis hin zum Fisch, der nur in Flüssen lebt; frisst Insekten, andere Fische- und Kleinfische, Krebschen, Frösche, Jungenten; atmet durch Kiemen; spürt Bewegungen und Erschütterungen durch Seitenlinienorgan; Tagaktive-und Nachtaktive Fische; Fortbewegung durch seitliches hin- und herbewegen; springt nach Insekten aus dem Wasser; Grundfische, wie Karpfen fühlen ihre Beute durch Barteln, vergleichbar mit den Schnurrhaaren der Katze.

Gem. Verein zur Natur- und Umweltbildung e.V. / Das Spiel kann zu internen Zwecken frei kopiert und weitergegeben werden. Es wird keine Haftung, insbesondere für Personen- oder Sachschäden bei der Ausführung der Spiele übernommen. Urheberrecht: Roland Engert